Über die Zeit haben viele professionelle Fotografen unsere Agentur aufgesucht, mit dem großen Leidwesen nicht die Besucher:innen zu haben, die sie sich eigentlich erhofft hätten. Dabei mangelt es nicht an der Dienstleistung. Ein unglaubliches Bild folgte dem anderen, die Preise waren angemessen und die Seite ansprechend gestaltet – am Auge für Schönheit konnte es nicht gescheitert sein.
Was dennoch in Vergessenheit gerät, ist, dass Schönheit noch lange nicht alles ist. SEO (oder: Suchmaschinenoptimierung) ist eines der erfolgreichsten Marketinginstrumente, wenn es darum geht in den Suchmaschinen wie Google gefunden zu werden und dabei auch noch weit oben in der Suchergebnisliste zu stehen.
In diesem Beitrag schauen wir uns genauer an, was SEO so schwer für Fotograf:innen macht, warum es aber gar nicht so kompliziert sein muss, wenn die richtigen Kniffe und Maßnahmen gezielt Anwendung finden. Also Fotograf:innen aufgepasst – Suchmaschinenoptimierung ist eine Investition, die sich auch für Sie auszahlen wird.
Was ist SEO
Wie bereits erwähnt steht SEO für Suchmaschinenoptimierung und ist eine Variante des Suchmaschinenmarketings (SEM) neben der Suchmaschinenwerbung (SEA). Im Groben ist SEO dafür zuständig, dass Ihre Website in den Suchmaschinen auftritt und das im besten Fall so weit oben, dank eines hohen Rankings, das Sie für Ihre Kundschaft sichtbar sind und hohe Besucherzahlen erzielen.
Vor allem Google – als größte und bekannteste Suchmaschine – möchte für die Nutzerschaft, dass bei einer Suchanfrage nur die besten Ergebnisse als erstes aufgelistet werden. Damit das erreicht wird, nutzen diese Suchmaschinen ausgeklügelte A, die die einzelnen Websites ganz genau unter die Lupe nehmen und nach besonderen Kriterien (von denen einige bekannt sind und einige wiederum eher eine Black Box) entscheiden, wie relevant diese für die jeweilige Suchanfrage beziehungsweise das Keyword ist.
Wenn Sie also angenommen Fotos zum Thema Hochzeit in Hannover anbieten und wollen, dass Sie bei einer Suchanfrage wie „Hochzeit Hannover“ gefunden werden, bedarf es diese Gütekriterien zu erfüllen, um weit oben in den Top-Rankings mitzuspielen.
Universelle SEO-Techniken
Wie schaffen Sie es also in einem Meer von Millionen über Millionen Ergebnissen zu einem Keyword, das Ergebnis zu sein, das sichtbar ist und auch geklickt wird? Im Endeffekt sind alle SEO-Techniken auf Ihre Seite anwendbar, wenn bei Fotografie auch oftmals etwas um die Ecke gedacht werden muss. Daher möchten wir Ihnen zeigen, wie es geht – ohne Probleme.
Analysieren Sie
Richten Sie Google Analytics (GA) auf Ihrer Website ein, damit Sie die Auswirkungen Ihrer SEO sehen können. Dies sollte für jeden mit einer Website obligatorisch sein; ohne es werden Sie nicht in der Lage sein, herauszufinden, ob das was Sie tun, überhaupt funktioniert. Obwohl Plattformen wie SquareSpace und Photofolio einige Statistiken zur Verfügung stellen, möchten Sie wahrscheinlich, dass Ihre Daten mit Ihnen gehen – egal wohin Ihre Website geht. Google Analytics wird das tun. Und es ist kostenlos!
Sie können sich auch für Googles Search Console anmelden, um Zugang zu detaillierteren Informationen zu erhalten.
Machen Sie Ihre Recherche
Versuchen Sie sich vorzustellen, welche Schlüsselwörter potenzielle Besucher:innen verwenden, wenn sie nach Ihrer Website suchen. Diese Keywords sollten Sie in die folgenden Optimierungen einbeziehen. Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Kunstkäufer, der nach Fotograf:innen sucht. Welche Suchbegriffe würden Sie verwenden? Finden Sie heraus, welche Keywords Ihre Konkurrenz verwendet und welche Suchbegriffe für Fotografie in Ihrem Fachgebiet am beliebtesten sind, und wählen Sie die aus, von denen Sie glauben, dass Sie damit erfolgreich konkurrieren können.
Sie wissen nicht, welche Suchbegriffe Sie verwenden sollen? Google kann Ihnen helfen.
Nutzen Sie Long Tail
So verlockend es auch sein mag, aber versuchen Sie nicht für Schlagworte wie „bester Fotograf“ zu ranken. Diese generischen unfassbar alltäglichen Suchbegriffe, die sogenannten Head-Terms, werden es Ihnen nahezu unmöglich machen dafür zu ranken. Das Gleiche gilt für jede andere Suche, die große Markennamen oder berühmte Personen liefert. Eine viel bessere Verwendung Ihrer Zeit ist es sich auf Begriffe zu konzentrieren, die einzigartige Faktoren beinhalten, wie z. B. Ihren Standort und Ihr Fachgebiet. Dort gibt es außerdem deutlich weniger Konkurrenz, die es zu übertreffen gilt. Diese einzigartigen Suchbegriffe sind die sogenannten Long-Tail-Keywords.
Gerade längere und spezifischere Begriffe sind es, die ernsthafte Käufer:innen auf der Suche nach Ihrer Dienstleistung verwenden werden. Sie suchen nicht nach der Vorstellung eines sogenannten „besten Fotografen“. Sie wollen in den Suchergebnissen eine Liste potenzieller Fotograf:innen finden, die Ihr gewünschtes Spezialgebiet und ihren Standort abdecken.
Dies wird in der SEO-Welt als „Intention“ bezeichnet. Je spezifischer ein Suchbegriff also ist, desto wahrscheinlicher ist es, das Nutzer:innen aufgrund dieses Keywords eine Aktion durchführt und Ihre Website besucht.
Nutzen Sie die Meta-Tags Ihrer Website
Diese Tags enthalten Text, der für Besucher:innen nicht sichtbar ist, aber von den Robotern der Suchmaschine gesehen werden kann (dem sogenannten Crawler). Dieser Text wird wahrscheinlich als Beschreibung Ihrer Website in den SERPs von Google angezeigt, sodass potenzielle Besucher:innen einen Eindruck davon bekommen, was sie auf Ihrer Website erwartet. Ein gut geschriebener Meta-Text kann Ihre Klickrate und damit auch Ihr Ranking in den Suchergebnissen erheblich verbessern. Fassen Sie sich dabei kurz. Ein Richtwert ist etwa nicht länger als ein Tweet (140 Zeichen) zu werden. Sagen Sie in kurzen Sätzen, was auf Ihrer Website vorzufinden sein wird und was Sie als Fotograf:in ausmacht (USP).
Betiteln Sie Ihre Seite sorgfältig
Stellen Sie sicher, dass der Titel Ihrer Website beschreibt, wer Sie sind und was Sie tun und dabei Ihre ausgewählten Keywords enthält. Beginnen Sie mit Ihren primären Keywords und setzen Sie Ihren (Geschäfts-)Namen an das Ende.
Vor allem sollten Sie Ihren Seitentitel kurz und präzise halten. Google zeigt Webseitentitel mit mehr als 55 Zeichen nicht an und es wäre Schade, wenn wichtige Schlagworte Ihren Besucher:innen verborgen bleiben.
Führen Sie einen Blog und aktualisieren Sie ihn häufig
Dies ist eine reichhaltige Quelle von Keywords für Suchmaschinen und die SEO-Vorteile, die Ihr Blog bietet, werden automatisch mit Ihrer Haupt-Website korrelieren (vorausgesetzt, beide existieren unter der gleichen Domain). Obwohl das Schreiben nicht das bevorzugte Ausdrucksmittel eines Fotografen ist, erfordert eine erfolgreiche Web-Marketing-Strategie einen Blog. Nichts eignet sich besser, um für Nischen-Keywords und Ihren primären Keywords zu ranken, ohne den Fokus auf Ihre Bilder abgeben zu müssen. Der Blog existiert parallel für sich und zieht dennoch die gewünschte Besucherschaft auf ihre Website.
Die richtigen Worte finden
Es gibt eine Reihe von versteckten Stellen, an denen Sie Text einfügen können. Zum Beispiel können Sie Ihre Seitentitel, Galerietitel, Link-Titel/Ankertexte, Seiten-URLs und Bilddateinamen verwenden, um etwas Text in Ihre Website zu bekommen – ohne, dass der Fokus auf Ihre Bilder verloren geht. Sie haben die volle Kontrolle über diese Informationen und wenn Sie lernen, diese effektiv zu nutzen und richtig einzusetzen, werden Sie schnell von den Erfolgen profitieren können. Verwenden Sie dafür eine für Menschen lesbare Syntax und fügen Sie Keywords entsprechend ein, wenn es angebracht ist.
Nutzen Sie Ihre „Über Sie“-Seite effektiv
Wenn Sie die Möglichkeit haben, einen für die Nutzerschaft lesbaren Text zu verwenden, wie z. B. Ihre „Über Sie“-Seite, machen Sie das Beste daraus. Beschreiben Sie Ihren Werdegang, was Sie ausmacht und von anderen Fotograf:innen abhebt, der Weg Ihrer Firmengründung oder Selbstständigkeit, besondere Werte. Ihnen sind hier keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist der effektive Einsatz von Keywords und Inhalt, der Ihre Besucher:innen beim Lesen von Ihnen überzeugt.
Bleiben Sie sozial(e Medien)
Als Fotograf:in sollten Sie Ihr Social-Media-Publikum kultivieren. Dies ist für SEO-Zwecke von unschätzbarem Wert. Auch wenn sich weit verbreitete Facebook- und Twitter-Beiträge nicht direkt auf Ihre Suchergebnisse auswirken, tragen die Besucher:innen, die über Ihre Social-Media-Kanäle auf Ihre Website gelangen, dazu bei Ihr Suchranking organisch zu verbessern. Selbst wenn Sie einen Social-Media-Nutzer oder eine Social-Media-Nutzerin über eine Anzeige auf Ihre Facebook-Seite bringen, sind alle Links auf, die geklickt werden, während der oder die jeweilige Nutzer:in auf Ihrer Seite ist, organisch. Außerdem ist es nicht ungewöhnlich, dass professionelle Fotografen über Facebook und Instagram gefunden und engagiert werden. Unser Tipp: Verbringen Sie nicht Ihre ganze Zeit damit, aber ignorieren Sie es nicht.
Liefern Sie einfach gute Inhalte
Der bei weitem wichtigste Faktor für den Erfolg Ihrer Website sind hochwertige Inhalte. Obwohl all die Tipps und Tricks wertvoll sind, werden sie nicht annähernd so viel für Sie tun wie exzellente Inhalte. Stellen Sie sicher, dass Ihre Website einfach zu navigieren ist, tolle Bilder zeigt, die für Ihr Fachgebiet relevant sind, und deutlich macht, wer Sie als Fotograf:in sind. Gerade für Sie ist es wichtig durch hochwertige Bilder überzeugen zu können und die Textblöcke, die sie sinnvoll integrieren können, mit Bedacht und dem richtigen Mehrwert verfassen.
Es ist definitiv kein Hexenwerk, aber es braucht Ihre volle Aufmerksamkeit und Hingabe. Inhalte, die einfach so lieblos auf Ihre Seite eingepflegt wurden erkennen die Nutzer:innen als nicht hochwertig an und Google wird dem auch schneller auf die Schliche kommen, als Sie denken.
Unser letzter Tipp also: Liefern Sie einfach gute Inhalte!